
Jeder Hundebesitzer kennt es nur zu gut, wenn es dem Hund nicht gut geht, ist man selbst auch nicht glücklich. Hunde können sich nicht mitteilen, wenn es ihnen schlecht geht, oder wenn sie Bauchschmerzen haben. Deshalb sollte man auch kleinste Symptome erkennen können.
Woran erkennt man Bauchmerzen beim Hund? Bauchschmerzen äußern sich bei Hunden ähnlich wie bei uns Menschen: Der Bauch fühlt sich hart an und betroffene Tiere haben mit Unwohlsein zu kämpfen. Sie fühlen sich oftmals schlapp und träge, haben Schlafprobleme oder sind unruhig.
Der Hund atmet schwer oder sehr schnell und flach. Oder er hechelt ohne erkennbaren Grund übermäßig und ist unruhig. Das können Anzeichen sein, dass es ihm nicht gut geht. Mangelnder Appetit, Desinteresse am gewohnten Futter und den Lieblings-Leckerchen ist ein sehr deutliches Zeichen für Unwohlsein.
Stress kann auf den Magen schlagen, auch bei vielen Hunden ist das so. Stresshormone haben direkten Einfluss auf den Magen-Darm-Trakt und vor allem bei andauerndem Stress kann das Folgen haben: Verdauungsprobleme wie Unwohlsein, Erbrechen, Durchfall oder Blähungen sind mögliche Anzeichen dafür, dass der “Stress den Magen erreicht hat”.
enn der Hund nun dauerhaftem Stress ausgesetzt ist, erhöht sich der Spiegel des Stresshormons Cortisol. Die Nebenniere (Glandula suprarenalis) produziert außerdem ununterbrochen Adrenalin und Noradrenalin, was auf Dauer zahlreiche negative Auswirkungen auf den Organismus haben kann, die wir im folgenden genauer erörtern möchten.
Cortisol, Adrenalin und Noradrenalin – ein kurzer Exkurs
Cortisol: Cortisol ist ein Stresshormon, das katabole Stoffwechselvorgänge aktiviert und so dem Körper energiereiche Verbindungen zur Verfügung stellt.
Adrenalin: Adrenalin oder Epinephrin ist ein im Nebennierenmark gebildetes Hormon, das zur Gruppe der Katecholamine gehört. Als Stresshormon steigert es jene körperlichen Funktionen, die die Leistung verbessern um schnell auf eine Gefahrensituation reagieren zu können.
Noradrenalin: Noradrenalin wird mithilfe eines Enzyms aus Dopamin hergestellt. Im Gehirn ist der Neurotransmitter vor allem verantwortlich für die Steuerung des Wachheitsgrades und der Aufmerksamkeit.
Durch die Freisetzung von Adrenalin und Cortisol wird die Verdauungstätigkeit, wie bereits unter dem Fight-or-Flight-Prinzip erwähnt, extrem verlangsamt. Das kommt dadurch zustande, dass der Magen schlechter durchblutet wird, das Blut wird in der Muskulatur gebraucht. In erster Linie reagieren einige Hunde mit Durchfall, weil der Körper aufgrund der schlechteren Durchblutung, welche wiederum eine schlechtere Verdauung verursacht, die Nahrung so schnell als möglich loswerden möchte.
Anhaltender Stress führt außerdem zu einer erhöhten Magensekretion und gleichzeitig zu einer Herabsetzung der Schleimproduktion, was – vor allem in Kombination – verheerende Folgen haben kann, da die Magenschleimhaut die Magenwand nur mehr unzureichend vor der aggressiven Säure schützt.
Was ist Sodbrennen?
Sodbrennen (Pyrosis, Magenbrennen) nennt man das schmerzhafte Gefühl, das eintritt, wenn Magensäure aus dem Magen in die Speiseröhre oder sogar bis in den Mundnasenraum gelangt.
Welche Symptome zeigen Hunde bei Sodbrennen?
Sodbrennen beim Hund kann sich folgendermaßen äußern:
Übermäßiges Schlecken, Speicheln, Schmatzen und „licky fits“ (hektische Schleck- und Schluck-Anfälle)
Gekrümmte Körperhaltung, Schmerzgesicht (der Hund sieht angestrengt aus, eventuell starrer Blick, aber auch häufiges Blinzeln möglich)
Häufige Fressen von Gras, Erde, Holz etc.
Saurer Mundgeruch, vor allem nach längeren Fresspausen
Gesteigerte Wasseraufnahme
Aufstoßen, Würgen, Schluckbeschwerden, Schluckauf und häufiges Leerschlucken
Husten, schaumartiges oder schleimiges Erbrechen, bei entsprechender Reizung auch mit Blutbeimengung möglich
Mäkeln oder Nahrungsverweigerung
Bauchschmerzen, Blähungen und Verdauungsstörungen (Durchfall, Verstopfung)
Stress
Bei Stress wird die Aufmerksamkeit des Körpers auf die Kampf- und Fluchtreaktion gelenkt. Infolgedessen wird z. B. die Skelettmuskulatur mehr durchblutet. Dies geht allerdings auf Kosten der Verdauungsvorgänge. Unter Stress braucht das Futter im Magen länger, bis es verdaut ist. Es beginnt im Magen zu gären und der aufsteigende Nahrungsbrei verursacht Sodbrennen.
Falsches Futter
Stark gewürztes Futter oder auch sehr schwer verdauliches und fettreiches Futter können Sodbrennen verursachen. Zum einen, weil die Gewürze den Magen reizen können, zum anderen, weil schwer verdauliches Futter lange im Magen verweilt und der Hundekörper immer weiter Magensäure bildet, um das schwerverdauliche Futter klein zu bekommen.
Knochen: Manche Hunde vertragen keine Knochen und reagieren mit Sodbrennen und/oder Erbrechen.
Zu große Portionen: Je größer die Futterportion, desto länger ist sie im Magen. Mit der Zeit kann das Futter im Magen anfangen zu gären und der Nahrungsbrei steigt durch das Gas in die Speiseröhre.
Allergien, Unverträglichkeiten
Auch für den jeweiligen Hund unbekömmliches Futter kann Sodbrennen verursachen. Eine Futterumstellung kann hier Abhilfe schaffen. Eventuell solltest Du auch nach Rücksprache mit Deinem Tierarzt eine Ausschlussdiät durchführen.
Reis- und Haferschleim waren schon für die Großmütter unserer Großmütter ein bewährtes Hausmittel bei Bauchschmerzen und grippalen Infekten. Und auch der Gesundheit von Welpen kommt der gekochte Brei aus Reis oder Hafer entgegen. Er wirkt beruhigend auf den Magen und schützt ihn bei grippalen Infekten und Durchfall.
Eine Scheibe Toast vor dem Schlafen.
Sab Simplex ist eines der wenigen Menschenmedikamente, das unbedenklich auch bei Hunden eingesetzt wird. Es kann Blähungen lösen und damit Schmerzen und Unwohlsein lindern.