Hunde Senioren im Winter

Hund Winter Kälte

Bei kalten Temperaturen wird der Körperstoffwechsel langsamer und so muss der Körper der Hunde auf die Temperaturen reagieren, um seine Körpertemperatur zwischen 37,5 und 39 Grad Celsius zu erhalten. Die Kälte verursacht eine Verengung der peripheren Blutgefäße, also beispielsweise den Pfoten, Beine und Ohren. Manchmal stellen wir fest, dass unser Hund zittert. Damit versucht der Hund ganz einfach Wärme zu erzeugen.

Bei älteren Hunden funktionieren die Stoffwechselprozesse nicht mehr so gut wie bei jüngeren Hunden. Zudem verändert sich das „Haarkleid“. Das liegt daran, dass die hormonellen Prozesse verändert sind, das Fell wird dünner. Zudem ist der Bewegungsablauf älterer Hunde langsamer. Dementsprechend wird weniger Körperwärme erzeugt. Wichtig in diesem Zusammenhang ist, dass die Muskulatur sehr viel Energie verbraucht und Wärme abgibt. Jedoch baut bei alternden Hunden die Muskulatur auch ab, woraus resultiert, dass die bereitgestellte Energie abnimmt und nicht mehr als Wärmequelle zur Verfügung steht.

 

Deshalb frieren Hunde-Senioren eher als jüngere Hunde.

 

Manche Hunde neigen im Alter tendenziell eher zur Kälteempfindlichkeit als andere Hunde, unabhängig vom Alter. Wir sollten unsere Senior-Hunde vor Kälte mit einem „Winter-Mantel“ schützen. Es ist nicht nur die kalte Luft, sondern auch das Laufen durch den Schnee, was zu Beeinträchtigungen des Körpers führen kann, denn Hunde laufen sehr gerne durch den Schnee. Und ein Schutz des Körpers ist durchaus eine vernünftige Lösung. Kälte, Schnee, Eis, Streusalz – ist das gut für unseren Hund? Im Grunde genommen ist es für unsere Hunde weniger schlimm als wir denken, mit Kälte und Schnee zurecht zu kommen. Kantige Eisschollen oder Streusalz unter den Pfoten sind weniger angenehm.

Sehr empfindliche Hunde gehen sehr ungern über kalte Flächen oder den Schnee. Möglich ist, dass sie „speziellen Hund-Schuhen“ als Pfotenschutz angepasst werden, weil die Pfoten sehr sensibel sind.

Ein sehr großes Problem: das Streusalz. Einerseits ist das Laufen auf Salz, das in Verbindung mit Feuchtigkeit in die Poren der Pfoten eindringt und sogar sehr schmerzhaft sein kann. Deshalb ist immer darauf zu achten, dass nach dem winterlichen Gassi-Gehen die Pfoten mit lauwarmem Wasser gut abgespült werden. Die Pfotenpflege ist sehr wichtig, nicht nur im Winter, sondern ganzjährig. Auch sollten empfindliche Pfote mit einer Creme behandelt werden, gerade in der kalten Jahreszeit.

 

Es gibt Hunde, die mögen das Schnee-fressen. Weder der Schnee noch das am Boden befindliche Salz sollten Hunde fressen. Das kann zu Erbrechen, auch Durchfällen und sogar Magen- und Darmentzündungen führen. 

Als Richtgröße können wir davon ausgehen, dass etwa 5 Grad Celsius für Hunde als kalt empfunden werden, wobei das auch immer von einzelnen Hunde-Empfinden abhängig ist.

 

Wäre es nicht besser unseren Senior-Hund im Winter zu schonen?

Die Bewegung ist für jeden Hund sehr wichtig, ob Winter oder Frühjahr, Herbst oder Sommer. Es geht um die körperliche und geistige Auslastung.

Habt ihr schon mal beobachtet, wie intensiv Hunde im Winter schnüffeln, insbesondere im Schnee? Es ist kaum vorstellbar wie wichtig diese Nasenarbeit ist und unseren Hund körperlich wie geistig auslastet. Ohne regelmäßige Bewegung, auch Schnüffelarbeit, ohne Abwechselung in der Natur kann ein Hund seelisch verkümmern. Auch die Bewegung im Schnee ist wichtig.

Je mehr unserer Senior-Hund geschont wird, insbesondere im Winter, umso stärker baut die Muskulatur ab. Zudem müssen die Gelenke bewegt werden, ebenso die Sehnen und Bänder. Der Stoffwechsel wird in der Bewegung aktiviert, was sehr gut für das Immunsystem, das Herz und die Durchblutung ist. Es wird wirklich sehr oft unterschätzt, wie bedeutsam die geistige Auslastung ist, zusätzlich zur körperlichen Belastung für jeden Hund ist.

Indem wir unseren Senior in der Umwelt, der freien Natur die Möglichkeit geben, auf „Erkundungsreise“ zu gehen, mit Augen, Ohren und der Nase zu arbeiten, wird dem Hund die Möglichkeit gegeben, sich mit Reizen auseinanderzusetzen. Er kann auch Stress abbauen, kommt mit Artgenossen und deren Gerüche in Kontakt. Das ist „Denkarbeit“ für unseren Senior.

Klar ist, dass wir die Intensität der Gassi-Gänge, auch im Winter, nach den körperlichen Möglichkeiten unserer Hunde ausrichten und anpassen.

Immer an dem einzelnen Hund individuell festmachen, wie lange der „Winter-

 

Spaziergang“ dauert. Wichtig ist, regelmäßig zu gehen. Lieber kleinere Einheiten und öfter mal raus.

Selbst ein Hund mit Arthrose kann und muss nach seinen Möglichkeiten auch im Winter seine Gassi-Runde laufen. Ist ein Hund mit einer medikamentösen Therapie gut eingestellt, so ist das ohne Probleme machbar. Im Winter sollten wir daran denken, dass die Muskulatur weniger schnell „warm“ wird als bei höheren Temperaturen. Somit kann es ratsam sein, dass du vor der Gassi-Runde die Muskulatur deines Hundes massierst du, so dass er nicht „kalt“ durchstarten muss.

Zudem ist der eben schon angesprochene „Winter-Mantel“ wichtig. Es gibt diese Hunde-Mantel auch in der Form, dass die kompletten Vorder- und Hinterläufe „eingepackt“ sind. Damit können wir durchaus unseren Senior-Hund gut unterstützen.

Wir sollten wirklich auch bedenken, dass alt werden keine Erkrankungen an sich ist, und der Hunde seine instinktiven Bedürfnisse nicht im Alter verliert. Ganz im Gegenteil müssen wir seinen altersbedingten Veränderungen dahingehend gerecht werden, dass wir uns umstellen, vielleicht die Gassi-Runden, insbesondere bei Kälte, neu organisieren (lieber mehrere kurze

Runden) und ihn mit den notwendigen Hilfsmitteln ausstatten (Mantel). 

 

Erkenne ich, dass mein Hund friert?

Da unsere Hunde mit ihrer Körpersprache wie Körperhaltung, Lautsprache mit unser Kontakt aufnehmen, sollten wir genauer hinschauen und hinhören. Permanentes Zittern, der Körper ist steif und verspannt, die Rute ist eingeklemmt, der Hund hebt die Pfoten an.

 

Besondere Vorsicht bei Glatteis

Glatteis ist weder für den Hund noch für uns selbst gut! Nicht nur wegen der Rutschgefahr, sondern auch, weil sich scharfkantige Eisschollen bilden können, die zu Verletzung an den Pfoten führen können. Hunde, die gerne schwimmen, sollten der Zugang zum Wasser nicht gestattet werden.

Nach der Gassi-Runde im Winter

Hunde, die einen Wintermantel tragen, haben nach der Gassi-Runde eine gute Körpertemperatur. Dennoch ist es manchmal ratsam, die Muskulatur etwas zu massieren, die Pfoten mit einer Warm-Wasser-Spülung von Schnee und Salz zu befreien.